Unterricht über Unfallgefahren durch Motorsägen und Gase
Alfred Weisz, Regionalleiter für Niederbayern und Oberpfalz der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft hält informativen Unterricht
Der geplante Unterricht am 23. Februar mit Referent Dr. Schmidbauer wurde gewissermaßen durch den Unterricht am Freitag ersetzt, Kommandant Klaus Raab freute sich, dass Weisz so schnell einspringen konnte.
Alfred Weisz ist unter anderem mit Unfalluntersuchungen beauftragt, nicht selten hat er von Berufswegen her mit Knochenbrüchen und Amputationsverletzungen oder auch Todesfällen zu tun. Weisz betonte, dass immer wieder allzu leichtfertig und nicht ausreichend gesichtert Privatpersonen aber auch Einsatzkräfte auf Dächer klettern und dann entweder abrutschen oder durchbrechen. Als weitere Unfallschwerpunkte nannte Weisz verschiedene Gase, die in der Landwirtschaft auftreten können, darunter Methan oder auch Kohlendioxid oder Schwefelwasserstoff, letztere zwei finden sich hauptsächlich in Güllegruben. "Die meisten tödlichen Unfalle passieren dann, wenn sich eine Person im Gefahrenbereich aufhält, die dort eigentlich nichts verloren hat", so Weisz. Beispielsweise erstreckt sich die Gefahrenzone bei Baumfällarbeiten auf das doppelte der Baumlänge rund um den Baum, bei einem 25 m hohen Exemplar sind das immerhin knapp 8.000 Quadratmeter, die es Abzusichern gilt und in denen sich keine weitere Person aufhalten darf - leider wird das nicht immer eingehalten, schwere Unfälle sind hier immer wieder die Folge. Viele Menschen nehmen die Arbeit mit der Motorsäge auf die leichte Schulter, frei nach dem Motto "...die letzten 30 Jahre ist im Wald alles gutgegangen, was soll da schon passieren...".
Immer wieder werden von unerfahrenen Personen allzu leichtfertig und unbedacht Arbeiten "mal schnell" mit der Motorsäge durchgeführt, "wenn man's nicht kann, soll man es einfach sein lassen und die Tätigkeit erfahrenen Facharbeitern überlassen", andernfalls kann es zu schlimmen Verletzungen kommen, was Referent Weisz durch eindrucksvolle und dramatische Bilder von Unfällen belegte. Auch die Sicherheitskleidung spielt eine wichtige Rolle, Alfred Weisz gab abschließend noch den Tipp, man solle im Hinblick auf die Gesundheit doch lieber einige Hundert Euro mehr für anständiges Schuhwerk und geeignete Schnittschutzhosen für den Umgang mit der Motorsäge ausgeben - abgetrennte Gliedmaßen sind nicht mehr zu ersetzen wenn man an der falschen Stelle spart.